Unternehmen investieren systematisch zu wenig in ihre Marken und lassen dadurch erhebliches Wachstumspotenzial links liegen. So lässt sich das Ergebnis einer Studie der Werbewirkungsgurus Les Binet und Peter Field zusammenfassen.
Die Analyse der Forscher zeigt: Unternehmen wachsen am effektivsten, wenn Werbeinvestitionen zwischen langfristigem Markenaufbau und kurzfristiger Verkaufsaktivierung im Verhältnis 50/50 ausgewogen sind. Je nach Branche und Kontext kann dieser Split noch höher zugunsten der Marke ausfallen.
Die Datenlage ist also eindeutig.
Was hält Unternehmen und Marketing-Entscheider:innen also davon ab mehr in ihre Marke zu investieren? Ein Grund ist sicher das fehlende Verständnis für Marke im Unternehmen: Marken haben eine ungeheuerliche wirtschaftliche Kraft (McKinsey, 2015), die aber aktiv gesteuert und gepflegt werden muss. Nicht selten werden auch wir im Rahmen der Projektplanung gefragt: „Marke schön und gut – aber rechnet sich das?“ Grund genug einmal genauer hinzusehen: Hat Branding einen ROI? Und wenn ja, wie kann man ihn messen?
Der ROI (Return on Investment) ist eine Kennzahl, mit der die Wirksamkeit einer Investition im Verhältnis zum investierten Betrag bewertet wird. So lässt sich nach Abschluss einer Maßnahme sagen, wie sehr sich ein Investment gelohnt hat.
Bei Maßnahmen wie einer Werbekampagne, die einen klaren Anfang und ein klares Ende hat, ist der ROI besonders leicht zu bestimmen, zum Beispiel indem die erzielten Einnahmen, Website-Klicks oder die Steigerung des Absatzes den aufgewendeten Kosten gegenübergestellt werden.
Die Messung des ROI von Branding ist jedoch garnicht so leicht, schließlich kann es schwierig sein, die spezifischen Auswirkungen von Branding auf die finanzielle Gesamtleistung eines Unternehmens zu quantifizieren. Was die Erfassung des ROI der Markenbildung zusätzlich erschwert:
Die empirische Marketing-Forschung kann dabei helfen zu bestimmen, inwiefern sich „Marke“ rechnet. Die Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Studien der letzten Jahre hat Tom Roach treffend zusammenfassen:
„Eine starke Marke ist das wertvollste Wirtschaftsgut eines Unternehmens. Sie erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Kund:innen Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung denjenigen der Konkurrenz vorziehen, und zieht mehr Kunden an, die bei geringeren Kosten pro Verkauf bereit sind, etwas mehr zu bezahlen, und die das Produkt etwas häufiger kaufen.
Eine starke Marke sorgt Jahr für Jahr für mehr Umsatz, Gewinn und Wachstum und damit für einen höheren Unternehmenswert. Sie kann dazu beitragen, Ihr zweitwichtigstes Kapital anzuziehen, zu motivieren und zu halten: Ihre Mitarbeiter. Und sie kann als Marktzutrittsschranke für künftige Konkurrenten wirken und so ein rechtliches "Monopol" schaffen.“
Tom Roach
In Zahlen bedeutet das:
Trotz dieser Herausforderungen ist es möglich, den ROI von Branding zu schätzen, indem man verschiedene Messgrößen wie Kundentreue, Markenwert, Umsatz oder Marktanteil berücksichtigt. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass der ROI des Branding nicht immer einfach zu berechnen ist, und dass eine Kombination von Methoden und eine längerfristige Perspektive erforderlich sein können, um die Wirksamkeit der Branding-Bemühungen vollständig zu bewerten.
Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, den ROI von Branding zu schätzen:
Es ist wichtig zu beachten, dass Branding eine langfristige Strategie ist und dass es in der Regel Monate und sogar Jahre dauert, bis die Auswirkungen des Brandings sichtbar werden, und dass es schwierig sein kann, spezifische finanzielle Ergebnisse den Branding-Bemühungen zuzuordnen. Es lohnt sich auch, die Kosten des Branding zu berücksichtigen, wie z. B. Marketing- und Werbeausgaben, um ein vollständiges Bild des ROI zu erhalten.
Diese langfristigen Effekte sind jedoch stark.
Auch wenn es nicht ganz einfach ist, den spezifischen ROI von Branding zu berechnen, gibt es doch Möglichkeiten die Wirksamkeit starker Marken einzuschätzen. Durch die Messung von Veränderungen bei Umsatz, Marktanteil, Kundentreue, Lifetime-Value und Markenwert können Sie einen Eindruck davon bekommen, ob sich Ihre Branding-Bemühungen auszahlen.
Falls Sie mehr über das Thema ROI von Branding und Marke erfahren möchten empfehlen wir die folgenden Artikel:
1. Brand-Planning. Zusammen vermitteln wir Ihrem Team den ROI von „Marke“.
2. Markenpositionierung. Der psychologische Sweetspot zwischen relevanten Kauftreibern und den Eigenschaften, die Ihre Marke besonders machen.
3. Markenaufbau. Mit den Werkzeugen der evidenzbasierten Markenführung bringen wir Ihre Marke in die Köpfe der Menschen.